Der VfL Bochum muss weiter auf den ersten Punkt-Erfolg in der Fußball-Bundesliga warten. Am 5. Spieltag setzte es die fünfte Niederlage für die Mannschaft von Trainer Thomas Reis. Dieser könne seiner Mannschaft nach der bitteren 0:2-Pleite gegen Aufsteiger Werder Bremen nichts vorwerfen - jedenfalls fast nichts.
"Wir müssen die individuellen Fehler abstellen, die wieder zu den Gegentoren geführt haben." Vor dem 0:1 hatte es einen intensiven Zweikampf zwischen dem Torschützen Niclas Füllkrug und VfL-Kapitän Anthony Losilla gegeben, den Reis gerne als Freistoß für seine Mannschaft gesehen hätte. "Im Endeffekt kannst du die Flanke aber trotzdem verhindern und hast die Möglichkeit, beim Spieler mitzugehen", sei der Rückstand dennoch zu verteidigen gewesen. Die Entscheidung fiel durch einen Elfmeter, dem ein Foul von Vaseilios Lampropoulos vorausgegangen war.
"Da sind wir in manchen Situationen nicht clever genug", bemängelte Reis. Mit der Intensität und dem Zweikampfverhalten seiner Mannschaft zeigte er sich aber zufrieden: "Ich hab eine Mannschaft gesehen, die von der ersten Minute an aufopferungsvoll gekämpft hat." Es fehle zurzeit einfach das Glück, wie bei der vermeintlichen 1:0-Führung durch den eingewechselten Philipp Hofmann.
Reis: "Dann schießt du ein Tor, das leider durch ein Handspiel aberkannt wird." Hofmann wurde aus kürzester Distanz am angelegten Arm getroffen. Der Video-Assistent griff daraufhin ein und verwandelte den Bochumer Jubel im Ruhrstadion in ein gellendes Pfeif-Konzert. "Wir haben letzte Woche auch ein bisschen Pech gehabt", spielt Reis auf den Elfmeter beim 0:1 gegen Freiburg an. "Das Glück müssen wir uns einfach mal erarbeiten" - damit sich die Lage an der Castroper Straße wieder entspannen kann.
Ohne Goralski ins Revierderby
Null Punkte, Tabellenplatz 18 - und jetzt wartet auch noch das Revierderby gegen den FC Schalke (Samstag, 10. September, 18:30 Uhr). "Es wird natürlich nicht einfach, die Jungs jetzt wieder aufzurichten, aber das ist meine Aufgabe", gibt sich Reis optimistisch, seine Mannschaft angemessen auf die bedeutsame Partie vorbereiten zu werden. Mindestens genauso wichtig wie das Prestige im Ruhrgebiet seien dabei die ersehnten ersten Punkte in der Saison.
Nicht dabei helfen kann Neuzugang Jacek Goralski. Der Mittelfeldspieler hatte sich in der Einheit am Donnerstag an der Muskulatur verletzt und war gegen Bremen kurzfristig ausgefallen. "Ich denke schon, dass es in die vierzehn Tage reingehen wird." Dominique Heintz, der sich vor der Partie nicht bei hundert Prozent gefühlt habe und deshalb nicht gespielt hat, soll dagegen nicht länger fehlen. Auch Saidy Janko erwartet Reis zu Montag wieder im Teamtraining.